zaterdag 10 januari 2015

Auf Selbstmordattentäter warten keine Jungfrauen



Auf Selbstmordattentäter warten keine Jungfrauen
Dass Märtyrer, die im Kampf für den Islam oder bei dessen Verteidigung zu Tode gekommen sind, direkt ins Paradies einziehen, ist im Koran klar beschrieben. Aber gilt dies auch für Selbstmordattentäter? Islamische Rechtsgelehrte streiten über die Attentäter. Mit einem überraschenden Ergebnis.

"Die Jungfrauen rufen nach euch", schrieb Mohamed Atta noch wenige Tage vor dem 11. September 2001 seinen Mitattentätern. Und Muhammad Abu Wardeh von der Hamas ködert seine menschlichen "smart bombs" damit, dass Gott die Shahuda, wie Märtyrer auf Arabisch genannt werden, im Paradies mit 72 Jungfrauen, 70 Plätzen für Familienmitglieder und immerwährender Glückseligkeit belohnen werden. Ganz so einfach ist es aber für den potenziellen "all-inclusive" Paradiesbewohner dann doch nicht.

Der Selbstmord ist laut Koran "haram", also verboten.
Da es im Islam gegenwärtig weder eine dem Papst vergleichbare Autorität gibt noch eine sonstige zentrale Auslegung der religiösen Schriften vorhanden ist, herrscht Uneinigkeit innerhalb der islamischen Jurisprudenz darüber, ob die Selbsttötung unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist oder nicht.
Sind Selbstmordanschläge durch den Islam gedeckt
Scheich Ahmad Yasin, Gründer der Hamas, Akram Sabri, Mufti von Jerusalem, oder Yusuf al-Qaradawi, Chefideologe der Muslimbrüderschaft, haben etwa Selbstmordanschläge gegen Israelis für notwendig und gerechtfertigt erklärt.
Andere Rechtsgelehrte bezeichnen Selbstmordattentate, insbesondere gegen Zivilsten, als Terrorismus. Der Großmufti von Saudi Arabien, Abdullah Al asch-Schaich, etwa verurteilt jede Form von Selbstmordanschlägen als unislamisch während Scheich Muhammad Sayyid Tantawi, Groß Imam der al-Azhar Moschee in Ägypten und einer der einflussreichsten sunnitischen Rechtsgelehrten zwischen Selbstmordanschlägen zur Verteidigung des Heimatlandes und dem Töten von Zivilisten, Frauen und Kindern unterscheidet. Bei den Schiiten heißt der Iran Selbstmordanschläge seit 1982 gut, während der irakisch-schiitische Groß Ayatollah Yousof Sanei diese als "haram" und als Terrorakte bezeichnet hat.

Die Strafe für Selbsttötung ist laut dem Propheten Mohammed groß
Der potenzielle islamistische Selbstmordattentäter geht also ein gehöriges Risiko ein. Die Strafe für Selbsttötung nach Überlieferung des Propheten lautet nämlich, dass die Todesart, hier also das sich-selbst-in-die-Luft-sprengen, bis in alle Ewigkeit im Höllenfeuer wiederholt werden muss.

Und es kommt noch schlimmer. Nicht wenige Rekruten werden mit der Aussicht auf paradiesische Sex-Orgien angelockt. Bereits im 9. Jahrhundert warben Rechtsgelehrte wie al Ghazali und Al-Ash'ari mit den Versprechungen auf die lustvolle Erfüllung männlicher Fantasien. Der 1505 verstorbene Al-Suyuti hat die sexuellen Ausschweifungen in einer Drastigkeit beschrieben, die für einen religiösen Text seines Gleichen Sucht. Manche Attentäter versuchen auch deshalb, Ihre Geschlechtsteile vor der Explosion besonders zu schützen.

Wer will schon Höllenqualen für einen Obstteller erleiden?
Einige Religionswissenschaftler stellen jedoch gänzlich in Frage, dass mit den im Koran genannten "großäugigen Huris" überhaupt Jungfrauen gemeint sind. Ein unter dem Pseudonym Christoph Luxenberg arbeitender deutsche Koranforscher, hat unter der Herbeiziehung des Aramäischen, der damals im Nahen Osten dominanten Sprache, ganz neue Perspektiven geschaffen. Nach Luxenbergs Erkenntnissen meint der Koran mit "Huris" nicht Jungfrauen, sondern "weiße, kristallklare Trauben". In den Paradiesvorstellungen vieler Religionen gelten diese Früchte als Sinnbild von Wohlleben und Behaglichkeit.


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